Griechenland – Türkises Wasser und blauer Finger

Für den Sommer 2017 hatten wir uns vorgenommen, über die Seite Hand gegen Koje einen passenden Segel Törn zum mitsegeln zu finden. Wir wollten diese Woche nutzen, um noch mehr Know How für nächste eigenständige Segel-Törns zu sammeln.

Nach langem Suchen entschieden wir uns für einen Segel-Törn ab Athen, Griechenland auf einem Katamaran. Wir wählten den Katamaran bewusst, da wir beide noch nie auf einem großen Cat gesegelt sind. Doch es kam alle ganz anders. Der Besitzer des Katamarans musste eine Woche vor Törn-Beginn leider aus gesundheitlichen Gründen absagen. Jetzt standen wir da, die Flüge waren gebucht, jedoch hatten wir keine Bleibe bzw. kein Boot in Griechenland.

Nach vielen Überlegungen gab es nun zwei Möglichkeiten, um doch eine schöne Urlaubswoche in Griechenland zu verbringen:

  1. Wir suchen uns ein Hotel in der Nähe von Athen oder
  2. Wir chartern selbst und wagen unseren ersten Segel Törn zu zweit

Nach langem überlegen und gegenüberstellen von Pro und Contra waren wir uns einig, dass ein Urlaub im Hotel uns beide nicht reizte. Wir vertrauten unserem Bauchgefühl und entschieden uns das ersten Mal zu zweit zu segeln.

Und wir hatten Glück 🙂 Ruben konnte innerhalb von drei Tagen über das Charter Portal Globe Sailor ein Segelboot buchen.

Nach einer schweißtreibenden Wanderung bei über 35°C von der Bushaltestelle zur Marina Alimos (Kalamaki) in Athen, nahmen wir am 15.07.2017 unsere Jeanneau Sun Odyssey 32i in Empfang.

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Den ersten Nachmittag verbrachten wir damit unser Gepäck und unsere Verpflegung für eine Woche zu verstauen. Der Vercharterer Athenia Yachts bietet an, über eine vorab ausgefüllte Einkaufsliste, die Verpflegung direkt an das Boot zu liefern. Diesen Luxus haben wir uns gegönnt und würde es immer wieder machen, da man meist vor Ort kein Auto zur Verfügung hat.

Den ersten Abend nutze Ruben um ein paar tolle Fotos in der Marina zu schießen. Die Abendstimmung war fantastisch und wir machten uns auf einen „kleinen“ Rundgang im Hafen auf. Der „kleine“ Spaziergang zog sich allerdings doch etwas länger, da die Marina eine der größten Griechenlands mit etwa 1.000 Liegeplätzen ist. Der Verdauungsspaziergang tat uns allerdings nach unserer Portion Schinkennudeln recht gut 😉

Am nächsten Morgen war es endlich so weit. Wir machten die Leinen los und starteten bei Sonnenschein und 17kn Wind in unser Abenteuer 🙂

Unser erstes Ziel war die Bucht Oreos Anavissou. Diese Bucht stellte vor allem mich vor eine große erste Herausforderung. Der Wind wehte mittlerweile mit 24 kn und es war mein erstes Ankermanöver. Nach ein paar Anläufen und einem blauen, geschwollenen Finger, waren wir endlich fest. An diesem Abend war ich hauptsächlich mit dem kühlen meines Fingers mit Hilfe von Bier und Cola Dosen beschäftigt 😉 Da der Wind leider nicht nachließ und in der Nacht der Ankeralarm des öfteren loslegte, machten wir uns am nächsten Tag, nach einer schnellen Schüssel Cornflakes auf zu einem etwas ruhigeren Plätzchen.

Wir entschieden uns für eine Bucht bei Nisos Aigina und genossen einen wundervolle Segeltag bei durchschnittlich 7 kn Wind und der blaue Finger war schnell vergessen.  Wir ankerten in einer wunderschönen Bucht mit glasklarem Wasser. Diese Bucht verfügte außerdem über einen niedlichen Strand, mit einer weißen Strandbar, in der wir uns ein kühles Getränk genehmigten.  Nach einem schönen Badetag genossen wir bei einem Glas Rotwein die tolle Abendstimmung und beobachteten die anderen Boote, die es sich bei uns in der Bucht gemütlich machten. Ein Gefühl von angekommen sein machte sich breit.

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Ein Vorteil am Segeln zu zweit ist uns ganz schnell bewusst geworden. Es ist noch erholsamer, wenn man spontan und ohne große Abstimmungen entscheiden kann, wie und wo man den Tag verbringt.

Gesagt, getan! Wir blieben eine zweite Nacht in der Bucht und nutzten die Zeit um ein paar Unterwasseraufnahmen mit der GoPro zu machen, die neue Kamera von Ruben zu testen und einfach zu relaxen. Frei nach dem Motto „Keine Termine und leicht einen sitzen“

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Nachdem wir nun einen Tag lang die Beine hochgelegt hatten, entschlossen wir uns weiterzusegeln. Als dritte Destination suchten wir uns zwischen dem Korinth-Kanal und Korfos eine passende Bucht aus, um dort eine Nacht zu verbringen. Wir entschieden uns für den am besten bewerteten Hafen; Korfos. Da wir ohnehin etwas Trinkwasser Nachschub brauchten, entschieden wir uns mit dem Dingi an Land zu paddeln. Leider war unser Dingi von den Vormietern schon etwas in Mitleidenschaft gezogen worden und die Paddel hielten leider nicht in den Verankerungen wie sie sollten. So drehten wir den ein oder anderen ungewollten Kreis im Dingi – hatten aber viel zu lachen.

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Da sich unser Urlaub leider schon dem Ende neigte, suchten wir uns für die letzte Nacht eine Bucht in der Nähe von Athen aus. Diese Bucht war tatsächlich mein persönliches Highlight und ich wollte gar nicht an die Rückreise nach Deutschland denken.
Die Bucht Salamis. Der Hafenführer beschreibt sie als „ein lauschiges Plätzchen“ und das trifft es zu 100%. Abgesehen vom türkis blauen glasklaren Wasser, liegt die Bucht sehr geschützt und wir haben dort einen wunderbaren vorletzten Urlaubstag verbracht.

Am nächsten morgen ging es dann nach einem entspannten Frühstück und einer Schnorchel und Schwimmrunde zurück Richtung Heimathafen Animos (Kalamaki). Die Fahrt in Richtung Hafen war beeindruckend, da bereits einige Seemeilen vor dem Hafen riesige Containerschiffe und eine Reihe von ausgebrannter Kreuzfahrtschiffe liegen.

Am letzten Abend machten wir es uns in der Hafenkneipe bei einer Runde Caipi gemütlich und ließen unsere wunderschöne und teilweise aufregende Woche in Griechenland revue passieren.

Das Video zu unserem Törn findet Ihr auf unserer Videoseite

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Mein persönliches Fazit aus diesem Törn:

  • Es gibt noch viel zu lernen
  • Übung macht den Meister
  • Wir sehen uns wieder Griechenland

xx eure Steffi

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